ELBRUS über die Nordseite - 2012

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Der Plan

Wir haben uns entschieden den Elbrus von Norden mit Tourenschieren zu besteigen, da uns der Gedanke, mit Hilfe einer Seilbahn den halben Berg hochzufahren nicht gefiel. Jetzt musste nur noch ein passender Anbieter gefunden werden der uns als kleine eigenständige Gruppe (5 Personen)  ins Basecamp nach Surkh bringt.

Nach vielen Emails und einigen Telefonaten war die Sache klar, Ruefa (ehem. Verkehrsbüro) bietet uns genau das an was wir suchen.


Die Vorbereitungen

Nachdem wir eine Ausrüstungsliste erstellt und die gemeinsame Ausrüstung aufgeteilt hatten, musste nur noch probegepackt werden um sie auch im inkludierten Gepäcksstück mit zulässigem Gewicht zu verstauen.

Im Flugpreis inklusive sind 1 Gepäcksstück mit 22 kg und ein Handgebäcksstück mit bis zu 10 kg.
Für das Schigepäcksstück/Sperrgepäck muss man direkt am Schalter 50 Euro pro Flug bezahlen.


Es geht los

02.06.2012 Los gings dann von München in ca 3,4 Stunden mit AEROFLOT  nach Moscow (2 Stunden Zeitverschiebung).


Ankunft in Russland

03.06.2012 Leider ging das Gepäck nicht im Transfer durch und musste wieder neu eingecheckt werden, was in Russland zu einer Tortur werden kann. Nach gefühlt 20 Pass- und Sicherheitskontrollen war aber auch das wieder erledigt und wir mussten nur noch 4 Stunden totschlagen bis wir unseren Inlandsflug nach Mineralny Vody antreten konnten. Nach ca 2 Stunden hatten wir auch diesen Flug hinter uns. Nachdem wir auch dort die Sicherheitskontrollen hinter uns gelassen hatten, wartete schon der Bus auf uns und brachte uns direkt ins Hotel InTourist in Piatigorsk.

Nach dem einchecken im Hotel erkundeten wir noch die nette kleine Stadt und versuchten uns etwas zu Essen zu kaufen, das mit Zeichensprache auch gerade noch so möglich war. Es spricht dort so gut wie keiner ein Wort englisch. Nach ein paar Bier gings dann ab ins Bett.


Auf gehts zum Basecamp

04.06.2012 Nach dem Frühstück wurden wir pünktlich von einem Jeep und einem Kleinbus abgeholt. Nachdem alles verladen war gings dann los nach Kislowodsk (ca 1 Stunde) wo wir unseren Begleiter/Guide abholen mussten. Bei der Gelegenheit haben wir noch gleich die Biervorräte für das Basislager aufgefüllt.
Am Ende der Stadt endet die Asphaltstrasse und es wird holprig. Die Strasse führt über mehrere Pässe durch menschenleere Täler ins Basislager, nach ca 5 Stunden muss nur noch der Bach am Ende der „Strasse“ überquert werden, was mehr als abenteuerlich ist und man steht im Basecamp auf ca 2450m.

Dort angekommen wird erstmal alles ausgepackt und die Zelte bezogen, anschliessend gibt es herrliches Boridge und Bier.


Wanderung

Zusammen mit unserem Guide Danil und unserer Betreuerin Dasha machten wir eine Wanderung an den Ausläufern des Gebirgsmassiv.


Erster Aufstieg und Materialtransport ins Hochlager

05.06.2012 Erster Aufstieg ins Hochlager und zugleich Materialtransport der benötigten Ausrüstung für den nächsten Tag. Geschlafen haben wir wieder im Basecamp.

Hier wurden zum ersten Mal die Schi angeschnallt!


Erster Nacht im Hochlager

06.06.2012 Heute gings dann mit dem restlichen Material los in Richtung Highcamp, dort angekommen wurde erstmal eine ordentliche Jause fällig. Anschliessend folge dann eine kurze Schitour zur Akklimatisierung.

Leider kam am Abend schlechtes Wetter auf uns zu, aufgrund eines schlechten Wetterberichts konnten wir nicht genau abschätzen wie das Wetter in den kommenden Tagen ausfallen würde.


Eat & Shit Day

07.06.2012 Da sich das Wetter am darauf folgenden Tag leider nicht gebessert, sondern noch verschlechtert hatte, folgte ein sogenannte Eat & Shit Day.
Mehr als rumsitzen und Löcher in die Luft starren ist in dieser Höhe bei schlechten Wetter leider nicht drin. Wir lagen also den ganzen Tag in den Schlafsäcken und hofften auf eine Besserung des Wetters für den nächsten Tag.


Gipfelfieber

08.06.2012 Am nächsten Morgen dann die Überraschung, das Wetter sah gar nicht sooo schlecht aus. Nur der Gipfel lag noch in einer Wolkenhaube. Trotz der Bedenken unserer Guides haben wir beschlossen den Gipfel heute zu versuchen da wir nicht wussten ob das Wetter am nächsten (unserem letzten) Tag nicht wieder umschlagen würde und wir somit nicht mal einen Versuch geschafft hätten.

Es stellte sich zwar raus, dass dies ein Fehler war aber das Risiko war uns zu groß.

Somit starteten wir nach einem ordentlichen Frühstück unseren Gipfelversuch.

Der erste Abschnitt führte uns zu den unteren Lenz Rocks, hier machten wir eine kleine Pause, weiter gings dann über steile, nicht enden wollende Hänge, teilweise mit Schi, teilweise musste gestapft werden.

Das Wetter änderte sich ständig von Weltuntergang zu strahlendem Sonnenschein.

Irgendwann hatten wir es dann aber doch geschafft die oberen Lenzrocks zu erreichen und machten wieder eine kurze Rast, die Temperatur war ziemlich im Keller. Alles was für den Gipfel nicht benötigt wurde haben wir hier deponiert und starteten in Richtung Gipfel.

Leider wurde das Wetter immer schlechter und nicht wie gehofft besser und somit war bei 5409m dann endgültig Schluss. Die Sicht war unter 5 Meter gesunken und der Schnee kam mittlerweile von unten, somit wäre ein weitergehen gegen jede Regel gewesen.

Die Abfahrt fühlte sich anstrengender an als der Aufstieg, erste Anzeichen der schlechten Akklimatisation machten sich aufgrund beginnender Kreislaufprobleme auch bemerkbar.

Das der Nebel jetzt so dicht war, dass man nicht mehr genau sagen konnte, geht es bergauf oder bergab, trug auch nicht zur Besserung der beginnenden Übelkeit bei.

Ohne GPS Aufzeichnung wären wir vermutlich irgendwo im Nirgendwo gelandet aber da wir zwei Geräte dabei hatten und alle 100 hm den Track zurückverfolgen konnten haben wir es dann irgendwann doch geschafft wieder am High Camp rauszukommen.

Es folgte eine erholsame lange Nacht.


Back to Base & Schitt In Party

Am nächsten Morgen erwartete uns traumhaftes wolkenloses Wetter.

So ist das Leben, noch einen Gipfelversuch wollte der Guide aber nicht machen und so packten wir unsere sieben Sachen zusammen und stiegen wieder ins Basecamp ab.

Ein gutes hatte es doch, jetzt hatten wir einen ganzen Tag Zeit für den Abstieg, das Packen für die Heimreise und die obligatorische „Schitt In“ Party.

Letzteres praktizierten wird dann bis in die Nacht, auch unsere Fahrer waren bis zu später Stunde voller Begeisterung dabei.


Heimreise

Wie die Anreise war sie eines der größten Abenteuer des gesamten Unternehmens!

Alleine über dieses Kapitel könnte man ein Buch schreiben... :)