Bergsteigen / Klettern
Ortler 3905m
Über den Reschenpass nach Nauders vorbei am Reschensee ins Vintschgau nach Glurns, dann weiter nach Prad.
Ab hier immer in Richtung Stilfser Joch bis nach Gomagoi, hier den Wegweisern nach Außersulden - Sulden folgen.
Direkt durch das Dorf Sulden bis zur Abzweigung zur Liftanlage Langenstein, dort Parken.
Wenn man mit der Bahn fährt spart man sich im Aufstieg zur Hintergrathütte ca 400 HM.
Start um 04:33 Uhr an der Hintergrathütte
Nach ca ca 15 min verlässt man den Wanderweg und steigt über eine Moräne auf.
Es gehts über Geröll und Schutt steil Bergauf, zwar alles noch im Bereich Gehgelände aber so gut wie Weglos, es ist auch der Bereich mit der grössten Steinschlaggefahr. (ca 30 min)
Immer steiler werdend geht es im Dunklen weiter bis zu den ersten kurzen/leichten Kletterstellen (I bis II), meist befinden sich auch im Sommer vereiste stellen oder Schneefelder in diesem Teil des Zustieg. (Je nach Verhältnisse können hier event. schon Steigeisen benötigt werden).
Im oberen drittel des Schuttvorbaus zieht die Route dann immer weiter nach rechts Richtung Grat, durch kleine Durchlässe zwischen den Felsaufschwüngen gelangt man dann zu einem kurzen Kamin (II), nach diesem gelangt man das erste Mal auf den Grat zu einem kurzen Steilaufschwung (II).
Ab hier folgt man dem Gratverlauf bis auf das Erste Eisfeld (ca. 1,5 Std), ab hier werden meist die Steigeisen und die Kletterausrüstung angelegt da oben am Signalkopf sehr wenig platz dafür ist.
Nachdem man das grosse Eisplateau hinter sich hat gehts über einen kurzen Aufschwung im Eis, ca 35-40° weiter bis man wieder auf den Grat gelangt, diesem in steilem Gelände bis kurz unter den Signalkopf folgen (ca. 1 Std).
Achtung Signalkopf wird nicht überschritten, dieser wird in Aufstiegsrichtung links umklettert.
Es befindet sich zwei Klebehaken direkt am Durchlass zur Querung, Hier wird meist mit der Seilsicherung begonnen, es befindet sich eine Schling und zwei Klebehaken in der Seillänge die somit gut abzusichern ist. Die Kletterei ist nicht besonders schwierig, aber die Ausgesetztheit kann im Kopf schon etwas bewirken. (Erste potentielle Staustelle)
Weiter gehts über ein kurzes ausgesetztes Gratstück bis direkt unter die erste Schlüsselstelle (IV) in der aber eine lange Bandschlinge und oben eine massive Eisenkette hängen. Trotzdem ist die Stelle nicht zu unterschätzen, sie ist spiegelglatt aufpoliert und leicht abweisend. On Top befinden sich wieder 2 gute Haken für Stände. (Zweite potentielle Staustelle)
Es folgt ein steiler Aufschwung inkl. Kamin am Ausstieg (III).
Anschliessend gehts über luftige Gratabschnitte auf und ab bis zum zweiten Eisfeld (ca 1 Stunden). Das steilere Eisfeld trennt den obere vom untere Teil des Grats, grandioses Panorama in der ca 40° steilen Flanke.
Es folgt eine schöne Seillänge (III) die bis unter die zweite Schlüsselstelle führt, diese könnte auch links umgangen werden (dies erkennt man aber erst von oben).
Die zweite Schlüsselstelle (IV) ist ein kurzes Wandstück das leicht überhängend und abweisend nach rechts gequert werden muss. Es befinden sind oberhalb und unterhalb der Stelle gute Haken für Stände, Zwischensicherung wenn nötig sind hier nur mit mobilen Gerätschaften möglich.
Anschliessend gehts nochmal luftig über eine Gratschneide bis zur Gipfelwand, in dieser gibts dann nochmal schöne Kletterei (II) bis zum Gipfel.
Hier nochmal die Zeiten im Überblick:
(Dies Zeitangaben sind natürlich abhängig vom Verkehr auf dem Grat sowie den Verhältnissen und dem Können der Teilnehmer.
Wir sind bei bestem Wetter und Top Verhältnissen am Grat fast ohne Staus gemütlich dahingeklettert!)
Hütte Start um 04:30 Uhr
Anfang Moräne um 04:45 Uhr - 15min
Ende Moräne um 05:15 Uhr - 45min
Erstes Eisfeld um 06:40 Uhr - 2h10min
Signalkopf um 07:50 Uhr - 3h (oben am Anseilpunkt)
Zweites Eisfeld um 08:50 Uhr - 4h
Ankunft Gipfel um 09:40 Uhr - 4h50min
Abstieg vom Gipfel um 10:10 Uhr
Kettenquerung um 11:10 Uhr
Kettenabstieg 11:50 Uhr
Payerhütte 13:00 Uhr
Tabarettahütte 14:00 Uhr
Ankunft am Auto (Liftstation Sulden Tal) 15:20 Uhr
Normalweg zur Payerhütte und weiter über die Tabaretta Hütte zurück zum Ausgangsort.
Achtung auch der Abstieg ist aufgrund seiner Länge und den technischen Schwierigkeiten nicht zu unterschätzen.
Steile zum Teil spaltige Gletscherabschnitte, Abgeschmierte Kletterstellen bis (III+), viel loses Gestein und extrem viel Verkehr machen den Abstieg zu einer anspruchsvollen Unternehmung.